Hunger nach Gott CWN 12.05.2002

E.

Ps.84: Ein Tag bei Dir ist so wie sonst tausend, man kann Sehnsucht haben nach dem Tempel des Herrn, der Worship Night, der Gemeinschaft mit Gott, nach Gott selbst. Dafür ist man bereit, Opfer zu bringen. Jesus kannte Hunger von der Erfahrung in der Wüste. Der Versucher wollte ihn zu einem eigennützigen Speisungswunder überreden, aber Jesus wehrte ab mit dem Bibelwort: „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von jedem Wort, das durch den Mund Gottes geht.“ Das stillt einen tiefer sitzenden Hunger. Diesen Hunger kennt auch unsere Zeit, die Antworten sucht, gültige Worte und sich doch mit irdischem Brot abspeisen lässt.

 

         I.            Hunger im Unterschied zu Appetit und Übersättigung

Im geistlichen Bereich gibt es die gleichen Unterschiede wie im irdischen. Es gibt auch geistliche Übersättigung, geistlichen Appetit und geistlichen Hunger. Übersättigung zeigt sichn in Langeweile, Suche nach Raritäten, Spezialitäten, Luxus. Zum Appetit gehört das Einhalten von kulturellen Gepflogenheiten, durch die alles geordnet und geregelt ist. Man ist mit Appetit, oft aber nur Häppchen, weil es sonst nicht so vornehm aussieht. Unsere Beziehung zu Gott schlägt sich nieder in unserer Art zu beten. Der Hungrige fragt nicht nach Anstand und Sitten, Konventionen und der Meinung der andern. Es geht um Leben und Tod.

Ein Geschichte, die diese Ebenen enthält, ist die, wo Jesus mit seinen Jüngern durch die Saaten ging (Mt.12,1ff.), seine hungrigen Jünger verletzten die Konventionen des religiösen Geschmacks, indem sie am Sabbat Ähren ausrauften und die Körner nach dem Reiben aßen. Die satten Pharisäer beanstanden das, sie sind nicht da, um den Jüngern zu essen zu geben, sondern um sie zu beurteilen. Jesus verteidigt sie mit dem Hinweis auf David, der ein Mann mit einer enormen Sehnsucht nach Gott war und dabei manche Konventionen verletzte.

 

 

II. Wie reagiert Gott auf unseren Hunger?

Er gibt das Heilige. Er gibt das Heilige nicht den Hunden, aber den Hungrigen. Wenn Du wirklich mit Deiner Not zu ihm kommst, gibt er dir Außergewöhnliches, wenn Du wirklich Sehnsucht nach Gott hast, lässt er Dich heilige, besondere, sonst niemals zugängliche Erfahrungen machen. Das heilige Brot ist letzten Endes Jesus selbst, der das Brot des Lebens und das Wort Gottes ist. Er weist auf die Begebenheit aus 1.Sam.21 hin, wo der Priester Abimelech dem hungrigen David die heiligen Schaubrote gibt, die gar nicht für ihn bestimmt waren. Der Priester erkennt das Herz Gottes und gibt ausnahmsweise das Brot heraus, was Jesus ausdrücklich billigt. David nimmt es sich nicht selbst heraus, sondern lässt es sich geben.

 

III. Das Weitergeben von Brot

Eigentlich war das Brot für Abimelech, den Priester und seine Familie bestimmt. Er gibt das heraus, was er selbst braucht und bezahlt später mit seiner Familie mit seinem Leben. Menschen, die etwas geben, müssen auf ihre geistliche Ernährung achten. Wer anderen Menschen dient, hat auch selbst Hunger. Ich musste an das Beispiel Jesu denken, wo jemand seinen Freund um Brot bittet, um seinem anderen Freund etwas zu geben, der hungrig ist. Hast Du etwas für die Menschen in deiner Umgebung. Jesus ist dein Freund, bei dem du etwas holen kannst für die Menschen um dich herum. Es wird nach Amos 8,11 eine Zeit geben, in der die Menschen einen besonderen geistlichen Hunger bekommen werden. Die Zeit ist fast schon da; noch gibt es Antwort, noch gibt es Menschen, die das Wort Gottes haben und weitergeben können. Kennst Du das Wort Gottes, um es auch weitergeben zu können? Die Bibel enthält Antworten auf alle Fragen der Menschheit. Kannst Du Brot geben? Klopfst Du auch bei deinem Freund an? Nimm das Wort lesend, betend, singend in Deinen Mund, lass es auf der Zunge zergehen. Lebe darin, dann hast Du eine Quelle für Dein Leben und für andere! Ich möchte das auch denen sagen, die nie oder kaum in der Bibel lesen: Hier kannst Du Gott kennenlernen, bevor der Tag des Unheils kommt, wo Du solche Reserven und Antworten brauchst.